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gesammelte Zeitungsausschnitte zum Thema Exhibitionismus
Letzte Aktualisierung: 01.12.2012
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Die  Reaktionen der Presse auf einen Exhibitionisten
von ALFRED ESSER

Bei der Strafverfolgung eines Exhibitionisten (Schamverletzers) ist laut Anklageschrift des öfteren von einem besonderen öffentlichen Interesse die Rede. Ein einseitiges Interesse – denn es ist nur wenigen Menschen möglich, sich mit diesem Tabu-Thema objektiv und sachlich auseinanderzusetzen. So sind beispielsweise die Medien kaum dazu bereit (obwohl angeblich von besonderem öffentlichen Interesse), dieses heikle Thema aufzugreifen und darüber sachlich zu berichten (bis auf wenige Ausnahmen).

Das Thema ist für viele peinlich und nicht diskussionswürdig. Es besteht eine moralische Voreingenommenheit ein Mangel an Einfühlungsvermögen oder -bereitschaft. Das falsche Bild, das den Exhibitionisten angelastet wird, kann dadurch nur mühsam korrigiert werden. Vielleicht will man das auch gar nicht, denn man braucht schließlich seine Sündenböcke", um von den tatsächlichen Gefahren abzulenken.

An diesem verzerrenden Bild tragen meines Erachtens die Medien eine große Mitschuld. Denn wenn in der Tagespresse über das Auftauchen eines Exhibitionisten berichtet wird, hat der Leser häufig das Gefühl, es gelte einen Schwerverbrecher unschädlich zu machen. (Daß seIbst die Justiz in Exhibitionisten einen eher harmloseren Gesetzesbrecher sieht, beweist die verhältnismäßig niedrige Strafdrohung. Freilich gilt es zu überdenken, ob die harte Hand des Strafrechts eine exhibitionistische Belästigung überhaupt notwendig ist.)

Ich gebe im folgenden - unkommentiert, da die Beispiele für sich sprechen - einige Zeitungsüberschriften der letzten beiden Jahre wieder. In allen zitierten Fällen ging es lediglich um ein Zurschaustellen ohne jede körperliche Berührung au Frauen:
,,Sexgangster belästigte drei Mädchen" - ,,Sexstrolch saß nackt auf der Bank" - ,,Sexgangster auf dem Schulhof' - ,,Frau belästigt: Helikopter kreist" – „Frecher Exhibitionist von Polizei gesucht" - ,,Frau fühlte sich belästigt" - ,,Hubschrauber jagt Schamverletzer" - ,,Neummonatige Haftstrafe für 33-jährigen Exhibitionisten: Therapie >>bis die Zähne ausfallen<<" - ,,Helikopterbesatzung spürt Exhibitionisten auf:

Arm des Gesetzes traf Adam vom Himmel hoch" - ,,Sex, Gewalt - ,täglich 100 Frauen vergewaltigt - Überall Exhibitionisten" - ,,Sandra (13) mit Holzknüppel erschlagen - Polizei sucht Exhibitionisten".

In den letzten beiden Schlagzeilen wird deutlich, der das Wort Exhibitionismus oft in verantwortungsloser Weise benutzt wird, wenn nach einem Gewalttäter gefahndet wird.

 

(WAZ 11.01.2006) Sie meinen: "Dieser Artikel gehört nicht zum Thema"?
Weit gefehlt - hier der Kommentar von Alfred Esser:

>>Wenn man so human und milde auch mit uns Exhis umgehen/verfahren würde, könnte man(n) zufrieden sein. Man stelle sich vor, wir werden von einem Polizisten erst aufgefordert den Schniedel wegzupacken sonst ....... und dann erst - bei Nichtbefolgen - gibt es eine kleine Geldstrafe ...<<
 

 


 


Wäre der Mann allein auffällig geworden, hätte man ihn
wie einen Exhibitionisten verurteilt, der in aller Regel
mit 20 Euro nicht davonkommt


Dieser "Täter" (Erstgenannter) kam ganz sicher nicht so glimpflich davon, wie die Urteile gegen Exhibitionisten zeigen

 

 

Von STEFAN BLATT

Am liebsten möchte er in seiner Stadt "Zeige-Ecken" einrichten. Dort sollen Exhibitionisten ungestraft ihren Mantel öffnen dürfen. Kaum zu glauben: Mit diesem Anliegen muss sich demnächst ein deutsches Gericht befassen... 

Joseph S. (55) aus Erlangen, ein vorbestrafter Exhibitionist, behauptet: "Nur eine Selbsthilfegruppe hilft mir." Und die will er jetzt gründen. Antrag bei der AOK auf Unterstützung (die Kasse muss nach dem Sozialgesetz Selbsthilfegruppen fördern). Deren Angebot: Räumlichkeiten für Sitzungen, Benutzungsrecht fürs Kopiergerät.

Doch das reicht dem Exhibitionisten nicht: "Ich brauche Geld für Broschüren, Handzettel, Fahrtkosten." Etwa 3000 Mark im Jahr. Dazu Unterstützung für die "Zeige-Ecken".

AOK-Sprecher Markus Braun: "In welcher Form wir so eine Gruppe fördern, bleibt uns überlassen. Zu finanzieller Unterstützung sind wir hier nicht bereit. Da gibt es anderswo mehr Bedarf." 
Das aber ist für den Exhibitionisten ein Verstoß gegen die Gleichbehandlung. Er klagte vor dem Sozialgericht Nürnberg. Und dort wird nun der Fall demnächst tatsächlich verhandelt (AZ. S7Kr189/98).

   


Unbekannter Mann lauert Frauen auf

(hpm) In Höhscheid geht die Angst um. Viele Frauen, die den katholischen Friedhof an der Platzhofstraße aufsuchen, fühlen sich durch einen noch unbekannten Mann bedroht. Dieser lauert den Frauen - meist Seniorinnen - offensichtlich auf, um sich dann in schamverletzender Weise zu zeigen. In jüngster Zeit ist es zwar nicht zu direkten strafbaren Handlungen gekommen. "Doch viele Höhscheiderinnen trauen sich inzwischen nicht mehr allein auf den Friedhof", berichtet eine ST-Leserin (68). Sie spricht aus eigener Erfahrung: Meist abends kurz vor Einbruch der Dunkelheit geht sie regelmäßig auf den Friedhof, um die Gräber ihres Mannes und ihrer Tochter herzurichten. Mehrfach sei es dabei in den letzten Wochen vorgekommen, dass sich jener Unbekannte in "höchst verdächtiger Weise" hinter Zäunen, Hecken und Grabsteinen verstecke, "so, als habe er im nächsten Moment etwas vor". "Rechtzeitig barsch angesprochen und sich offensichtlich ertappt fühlend" verberge dann der zwielichtige Mann bewusst sein Gesicht und flüchte, oft sogar über den Friedhofszaun hinweg in die nahe gelegenen Felder oder das Wäldchen, schildert die ST-Leserin.

Auch weiteren Friedhofsbesucherinnen sei inzwischen dieser rund 50 Jahre Unbekannte aufgefallen. Der 175 bis 180 cm große Mann mit dem leicht gewelltem Haar trage meist eine ins Gesicht gezogene Kopfbedeckung und eine Sonnenbrille, auch wenn die Sonne nicht scheine. Im Oktober 2001 hatte eine Höhscheiderin sogar Anzeige bei der Polizei erstattet, nachdem ein bis heute Unbekannter vor ihr die Hose geöffnet hatte. Die Beschreibung dieses Exhibitionisten scheint auf den "unheimlichen Unbekannten" aus jüngster Zeit zu passen.

Die Polizei, die verstärkt ihre Bezirksbeamten einschalten will, rät nun: Bei einem neuen Verdachtsfall sofort über Notruf die Polizei rufen und vor allem Anzeige erstatten.

Splitternackt vor Lokal

Im RegionalANZE!GER Nr.26 stand Folgendes zu lesen (in Klammern die Kommentare des Lesers Wolfgang):

"Manchmal muss man sich schon fragen, wessen Geistes Kind so mancher Zeitgenosse ist, ob die sommerliche Hitze daran Schuld ist und die Sicherungen deshalb durchbrennen lässt oder warum sich ein Mann um Mitternacht mit heruntergelassener Hose ausgerechnet vor dem Fenster eines Waldshuter Lokals splitternackt den Bedienungen zeigt.

Exhibitionismus nennt die Polizei diesen Tatbestand, der gerade zur Sommerzeit immer wieder zur Anzeige kommt (... WIE BEDAUERLICH ...!!!). So auch in der Nacht zum Freitag, als die zwei Bedienungen des Lokals in Waldshuts "Bester Stube" gerade mit ihrer Abrechnung beschäftigt waren (... OFFENBAR NICHT KONZENTRIERT GENUG ...!).

Weil eine sofortige Verständigung der Polizei unterblieb, konnte der Exhibitionist unerkannt entkommen (WELCHES GLÜCK FÜR IHN!). Um kurz nach Mitternacht war den beiden Frauen der ca. 45 bis 50 Jahre alte Mann (... ICH LAG ZUR "TATZEIT" LÄNGST IN "ORPHEUS ARMEN" ...) vor dem Lokal am Unteren Tor (DORT NEHME ICH FÜR GEWÖHNLICH MEIN SONNTAGSMENÜ EIN - ABER UM 12 UHR MITTAGS!) aufgefallen, wie er auf dem Gehweg immer wieder auf und ab ging. Zeigte er sich zunächst nur mit nacktem Oberkörper, so erschien er wenig später wiederum an einem der Fenster und jetzt mit heruntergelassener Hose. Blickkontakt hatten der unbekannte Mann und eine der Geschädigten (WELCHE ART VON "SCHÄDIGUNG" DA WOHL VORLIEGEN MAG???) und so deutete die Frau dem "Exhi" an, dass sie nach der Polizei telefonieren werde.

Den Kontakt mit den Ordnungshütern wollte der Unbekannte natürlich vermeiden (... WIE VERNÜNFTIG UND WEITSICHTIG!) und flüchtete vorbei an der Terrasse der "Brasserie" in Richtung Wallgrabenstrasse. Laut Aussage der Zeuginnen (WIE DENN, WO DENN, WAS DENN? - ES SOLL DOCH NUR ZU EINER BLICKKONTAKT BESTANDEN HABEN ...!!!) handelt es sich bei dem Tatverdächtigen (... WELCHER "TAT" - BITTESCHÖN!?) um einen 45 bis 50 Jahre alten Mann. Er trug zur Tatzeit (... MAN BEMERKE DIE "FEINHEITEN": WELCHE "TAT" SOLL ER DENN BEGANGEN HABEN, WENN ER ZUR "TATZEIT" BEKLEIDET GEWESEN IST??? HERR HAUPTKOMMISSAR!) eine dunkle, kurze Sporthose und ein helles Hemd (WIDERSPRÜCHE ÜBER WIDERSPRÜCHE!!!). Er ist ca. 180 cm gross, von schlanker Statur und hat dunkelbraune, kurze Haare mit Ansatz einer Stirnglatze. Zudem trägt der Mann einen dunklen Schnauzbart (... DA HABE ICH ABER NOCH EINMAL GLÜCK GEHABT - ODER SOLLTE ICH MIR DEN ZUR "TATZEIT" EINFACH ANGEKLEBT HABEN?). Hinweise zu der gesuchten Person nimmt die Polizei in Waldshut entgegen."

... Und so etwas entstammt der Feder des Hauptkommissars und Leiters der Öffentlichkeitsarbeit bei der Polizeidirektion Waldshut-Tiengen. Unglaublich, aber wahr ...!!!

   


   

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